Zollabfertigung von Waren

Das ist wichtig beim internationalen Versand

Die Zollabfertigung ist ein wesentlicher Bestandteil des internationalen Handels und spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle und Regulierung des Warenverkehrs zwischen verschiedenen Ländern. Sie stellt sicher, dass eingeführte und ausgeführte Waren den nationalen und internationalen Vorschriften entsprechen, und trägt zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, des Wirtschaftsschutzes und der Einhaltung von Handelsabkommen bei.

Inhaltsverzeichnis

Alles, was Sie zur Zollabfertigung wissen müssen

Die Zollabfertigung ist der Prozess, durch den Waren, die international versendet werden, kontrolliert und verifiziert werden, um sicherzustellen, dass sie den geltenden Vorschriften und Gesetzen entsprechen. Dieser Prozess umfasst die Überprüfung von Dokumenten, die Inspektion der Waren und die Berechnung von Zöllen und Steuern.

Zudem spielt der Zoll eine Rolle bei der Bekämpfung von Schmuggel und dem Schutz der Verbraucher durch Kontrolle von Waren, die Sicherheits- oder Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung bergen könnten.

Der sogenannte Zollabfertigungsprozess kann rein zeittechnisch dabei stark variieren. Immerhin hängt er von verschiedenen Faktoren ab:

  • dem Bestimmungsland
  • der Art der versendeten Waren
  • der Vollständigkeit der eingereichten Dokumente
  • das aktuelle Arbeitsaufkommen in der jeweiligen Zollbehörde
GUT ZU WISSEN

In der Regel dauert eine Verzollung einige Stunden bis mehrere Tage.

Schritt für Schritt: Ablauf und Inhalte der Zollabfertigung

1. Vorbereitung der wichtigen Dokumente für den Zollvorgang

  • Handelsrechnung (Invoice): Die Handelsrechnung muss alle relevanten Informationen zu den gehandelten Waren enthalten. Hierzu gehören vor allem die Produktbeschreibung, die Menge, der Preis und weitere individuelle Transaktionsdetails.
  • Packliste: Diese Liste spezifiziert den Inhalt jeder Verpackungseinheit, einschließlich Gewicht und Abmessungen. Das kann ein Paket sein oder gar eine ganze Palette mit den gleichen Paketen.
  • Ursprungszeugnis (Certificate of Origin): Dieses Dokument bestätigt das Ursprungsland der Waren und kann für präferenzielle Zollsätze erforderlich sein.
  • Frachtbrief (Bill of Lading oder Airway Bill): Der Frachtbrief ist ein Beförderungspapier, das die Lieferung der Waren dokumentiert und die Eigentumsverhältnisse klärt.
  • Zulässige Lizenzen und Zertifikate: Je nach Art der Waren können zusätzliche Dokumente wie Pflanzengesundheitszeugnisse, Tiergesundheitszertifikate oder Chemikaliengenehmigungen erforderlich sein. Diese sind im Einzelfall notwendig, werden aber nicht generell verlangt.

 

2. Einreichung der Zolldokumente: Die vorbereiteten Dokumente für eine internationale Lieferung müssen bei der zuständigen Zollbehörde eingereicht werden. Dies geschieht meist elektronisch über spezielle Zollsysteme (z.B. ATLAS in Deutschland). Dabei wird eine Zollanmeldung erstellt, die alle relevanten Informationen zu den Waren und deren Bewegung enthält.

 

3. Zollanmeldung: Die Zollanmeldung wird von der Zollbehörde geprüft. Dabei wird sichergestellt, dass alle Angaben korrekt und vollständig sind. Bei Unklarheiten oder fehlenden Informationen kann die Behörde zusätzliche Unterlagen anfordern und Nachfragen stellen.

 

4. Warenprüfung: In einigen Fällen führt der Zoll eine physische Inspektion der Waren durch. Dies dient der Überprüfung, ob die Angaben in den Dokumenten mit den tatsächlichen Waren übereinstimmen. Die Inspektion kann stichprobenartig oder aufgrund spezifischer Verdachtsmomente erfolgen. Allgemein findet eine Warenprüfung jedoch nicht statt.

 

5. Berechnung und Zahlung der Zölle und Steuern: Nach Prüfung der Dokumente und gegebenenfalls der Waren, berechnet die Zollbehörde die anfallenden Zölle und Steuern. Die Höhe der Abgaben richtet sich nach dem Zolltarif, der auf die Warenart und den Warenwert angewendet wird. Diese Abgaben müssen vom Importeur entrichtet werden, bevor die Waren final freigegeben werden.

 

6. Freigabe der Waren: Sobald die Zölle und Steuern bezahlt wurden, erfolgt die Zollfreigabe der Waren. Die Waren können nun weitertransportiert und an den endgültigen Bestimmungsort geliefert werden.

 

7. Nachträgliche Kontrolle und Dokumentation: In einigen Fällen kann der Zoll auch nach der Freigabe der Waren noch stichprobenartige Kontrollen durchführen oder Rückfragen stellen. Deswegen müssen alle Dokumente für zehn Jahre aufbewahrt werden, um im Falle einer Nachprüfung vorgelegt werden zu können.

 

In diesem Zusammenhang kann es auch zu einer Nachverzollung kommen, sollte auffallen, dass eingangs zu wenig Zollgebühren bezahlt wurden.

Durch diesen detaillierten Prozess stellt die Zollabfertigung sicher, dass alle eingeführten und ausgeführten Waren den geltenden Vorschriften entsprechen und die richtigen Zölle und Steuern erhoben werden. Dies trägt zur Sicherheit des internationalen Handels und zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen bei. Denn auch im internationalen Warenverkehr läuft es nur rund, wenn sich jeder an die geltenden Regeln hält.

Zoll ist ein komplexes Thema

Ein Verzollungsverfahren mit all seinen notwendigen Schritten kann für ein Unternehmen ein aufwendiges und komplexes Unterfangen sein. Vor allem dann, wenn das Kerngeschäft eigentlich an anderer Stelle liegt. Mit Hilfe einer Verzollungsvollmacht allerdings kann ein Bevollmächtigter wie ein Spediteur oder ein Zollagent im Namen des Unternehmens alle Zollformalitäten selbstständig durchführen. Das spart Zeit und ist rechtssicher.

GUT ZU WISSEN

Eine Verzollungsvollmacht muss in der Regel schriftlich erfolgen und kann je nach Land und spezifischen Anforderungen der Zollbehörden unterschiedliche Formalitäten erfordern. Es ist ratsam, sich über die genauen Anforderungen bei der jeweiligen Zollbehörde zu informieren. So geht am Ende auch alles glatt.

Zoll-Websites geben detaillierte Auskunft

Jedes Land hat andere, besondere und manchmal auch aktuelle Regeln zur Zollabfertigung. Um die spezifischen Anforderungen stets im Blick zu haben und keine Probleme bei der Abfertigung zu bekommen, empfiehlt es sich, stetig informiert zu bleiben. Dafür lohnt ein Blick auf die offiziellen Websites der jeweiligen Zollbehörden.

Diese Seiten bieten umfassende Leitfäden, Formulare und Kontaktinformationen, um Ihnen bei der Zollabfertigung zu helfen.

 

Beispiele sind:

Egal auf welchem Wege Sie international Waren verschicken wollen: Eine Spedition kümmert sich zuverlässig um die Zollabwicklungen. Sollten Sie also noch auf der Suche nach einem passenden Versandpartner sein, aber nicht wissen, worauf Sie achten müssen und was auch kostentechnisch auf Sie zukommt, empfiehlt sich ein direkter Vergleich.

Hier kann der Versandkostenrechner von Cargo International behilflich sein. Geben Sie Ihre spezifischen Versandparameter ein und erhalten Sie postwendend verschiedene Angebote, aus denen Sie in Ruhe wählen können. Das erspart das Anfragen bei den Speditionen direkt. Zeit, die auch Sie sicher besser nutzen können.

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